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Geschrieben von Reiner am 05.01.2020, 19:59 Uhr:

Wer von euch hatte schon mal Probleme mit der Wischwasseranzeige?
Konkret mit dem Sensor A 221 820 91 10, verbaut in den Baureihen 172, 197, 204, 207, 212, 216, 218, 221 und 463.

Das Ganze beginnt immer wenn die Aussentemperatur unter + 5°C sinkt, dann zeigt der Sensor "Waschwasser nachfüllen an" obwohl der Tank voll ist.

Die Diagnose zeigt einen defekten Sensor an, obwohl ich den Sensor schon getauscht habe. Die Kabel sind ebenfalls schon durchgemessen worden, ohne Befund.


Geschrieben von Sterntreiber am 05.01.2020, 20:25 Uhr:

Moin..

Also wenn Du den Sensor vom Freundlichen her hast würde ich da mal hinfahren und das von denen mal checken lassen....
Meine Wischwasseranzeige kam neulich auch mit der Anzeige Nachfüllen...gemacht und am nächsten Tag wieder. Grund war bei mir ein abgerutschter Schlauch...hab das ganze jetzt mit Schraubschellen gesichert


Geschrieben von Reiner am 05.01.2020, 20:42 Uhr:

Der neue Sensor ist von MB, der hat die gleichen Prüfwerte wie der alte. Das habe ich vor dem Tausch geprüft. D. h. der Sensor ist nicht defekt.

Die Schläuche sind alle dran, sind dicht denn der Tank ist ja bis obenhin voll und die Waschanlage funktioniert einwandfrei.

Der Fehler war letzten Winter schon da und über den Sommer nichts, keine Beanstandung.


Geschrieben von spookie am 06.01.2020, 01:58 Uhr:

Hat man bei dem Modell vielleicht auch eine Reihenschaltung und es könnte am Kühlmittelsensor liegen? Mal rein ins blaue geraten, was mal am 202 der Fall war.


Geschrieben von Reiner am 06.01.2020, 10:34 Uhr:

Bei den o. g. Baureihen kommen keine Schwimmerschalter mehr zum Einsatz sondern Sensoren oder besser elektronische Schalter mit 2 Elektroden, welche die Widerstandsveränderung des Mediums erkennen.

Dazu fragt SAM im Millisekundentakt den Sensorwert gegen Masse ab. Das Signal wird vom SAM über CAN-B (Innenraum-CAN) zum Kombi gesendet und von diesem für die Anzeige aufbereitet.

Beide Sensoren besitzen separate Eingänge an unterschiedlichen Steckern am SAM, also keine Reihenschaltung. Das kann man auch im Schaltplan sehen.

D. h. der Fehler kann auch im SAM, im Kombi oder im CAN-B liegen. Die Frage ist ja auch, warum so temperaturabhängig und nur in der kalten Jahreszeit?


Geschrieben von Reiner am 21.02.2020, 19:10 Uhr:

Als ich wieder einmal mit der Diagnose am Auto war habe ich mir das ganze genauer angeschaut.

In der Fehlerbeschreibung findet man dann folgendes:

Zitat:
Die Anzeige des Waschwasserstandes kann bei tiefen Temperaturen fehlerhaft sein.
Mögliche Abhilfe: Das von Mercedes Benz empfohlene Frostschutzmittel verwenden.

Und noch etwas weiter hinten geschaut dann folgendes.
In bestimmten Fällen kann bei einer fehlerhaften Anzeige des Waschwasserstandes im Kombiinstrument durch eine Softwareaktualisierung die Beanstandung behoben werden.

Bei einem Termin bei MB sollte der Fehlerspeicher ausgelesen und die Software aktualisiert werden. Aber die Feststellung dabei war dass es für mein Auto von Bj. 2015 bisher gar keine neue Software gibt.

Also bleibt vorerst nur entweder A 002 986 14 71 zum Literpreis von ca. 8 € auffüllen (das Volumen am W463 beträgt 7,0 l) oder versuchen diese Anzeige auszuprogrammieren oder versuchen mit einem SWA-Tank des Vorgängers und mit herkömmlichen Füllstandsgeber die Anzeige zu realisieren.

Aber der herkömmliche Füllstandsgeber des Vorgängerautos funktioniert nicht da er im vollen Zustand eine Restspannung (wegen des im Gebers verbauten Widerstandes) ans SAM schickt.


Geschrieben von Reiner am 06.03.2020, 10:47 Uhr:

Da ja das Ganze sicher mit MB Winterfit funktionieren soll habe ich mal eine Flasche gekauft und einen Vergleichstest mit einem No-Name Frostschutz gemacht.

Der Widerstandswert der MB-Flüssigkeit pur liegt bei Raumtemperatur viel höher als der No-Name-Flüssigkeit.
Um das Problem mit der niedrigen Temperatur zu umgehen bleibt eigentlich nur der Einbau einer Heizung in den SWA-Behälter. Mal sehen.

Ich habe am Fahrzeug dann noch den Test mit einer Brücke (wie von MB genannt) gemacht und das funktioniert. D. h. ich benötige für den nächsten Versuch einen Schwimmerschalter der sollte temperaturunabhängig funktionieren.
Allerdings muss der Schalter im Leerzustand offen und bei vollem Tank geschlossen sein.


Geschrieben von Reiner am 19.03.2020, 20:25 Uhr:

Da ich bis jetzt noch keinen brauchbaren Schalter gefunden habe, habe ich eine Heizung eingebaut denn mit der Temperatur unter + 5 °C hat ja eindeutig der Sensor ein Problem. D. h. wenn das Wasser immer während der Fahrt über + 5°C bleibt sollte das Problem nicht mehr auftreten. Leider kann ich es erst im nächsten Winter testen, da jetzt die Aussentemperaturen schon zu hoch sind.

Also habe ich eine Heizung vom W211 und einen defekten Behälter vom W124 gekauft. Das Oberteil vom Behälter abgeschnitten ein 100 mm Loch in meinen Behälter gebohrt und das Oberteil mit Sikaflex aufgeklebt. Da nach oben sehr wenig Platz ist musste ich diese Variante wählen. Der Behälter befindet sich beim W463 direkt über dem Vorderrad. Die Heizung wurde für den Behälter am W463 abgeändert weil sie so nicht rein passt. Da nur noch eine Umwälzpumpe für STH und Heizung verbaut ist und nicht wie bisher 2 Pumpen, musste ich 2 Abzweiger in den Rücklauf zum Motor setzen um die beiden Schläuche anzuschließen.
Es hat eine Weile gedauert bis ich im großen elektronischen Warenhaus einen beheizten Schlauch für die Waschdüsen gefunden habe, denn so etwas besitzt der W463 auch nicht. Dieser Schlauch wurde zerlegt und der Widerstandsdraht in einen neuen Schlauch eingezogen. Dann noch ein Adapterkabel für den Heizanschluss gebaut und mit der Diagnose geprüft wie hoch der Stromfluss der Anlage ist.
Zeitlich war es etwas aufwändig aber finanziell nicht.
Die Heizungsteile haben zuammen ca.50 € gekostet, wobei auch neue Tüllen und Dichtringe verwendet wurden.
Die elektrischen Teile und der Heizschlauch lagen zusammen bei ca. 40 €, wobei die 3 Stecker mit ihren Pins 26,50 € ausgemacht haben.
Da der G wegen eines anderen Problems gerade nicht fährt kann ich mir Zeit lassen und am Wochenende alles fertig machen.


Geschrieben von Reiner am 20.03.2020, 19:44 Uhr:

Hier mal ein paar Bilder von meinen Laubsägearbeiten =) =) =)


Geschrieben von Reiner am 23.03.2020, 08:26 Uhr:

Heute früh konnte ich die Anlage bei - 10°C Aussentemperatur testen.

Nach dem Motorstart kommt die Anzeige "Waschwasserstand zu niedrig" und wenn man das nicht wegdrückt verschwindet die Anzeige von allein wenn die Flüssigkeit + 8°C erreicht hat. Das dauert im Standgas ein paar Minuten.
Um den Temperaturanstieg zu prüfen habe ich eine Sonde in den Waschwasserbehälter gehangen.


Geschrieben von Reiner am 27.03.2020, 19:13 Uhr:

Die Temperatur im Wischwasserbehälter pegelt sich nach 20 km Fahrt auf ca. 25°C ein.

Da mir die Fehleranzeige beim Start eigentlich nicht nicht gefällt, werden wir noch mit einem Schwimmerschalter A 220 540 00 45 mal an Stelle des originalen Sensors experimentieren.

Der Schalter lässt sich zerstörungsfrei öffnen und man kann den SMD- Widerstand von der Platine auslöten. Jetzt ist nur noch die Schaltstellung geschlossen und offen möglich.

Das Dumme ist nur dass der Schalter richtig herum eingebaut im Leerzustand geschlossen ist und im leeren Zustand offen ist, also genau anders herum wie im W463 mit Sensor benötigt.

Baut man den Schalter lageverkehrt ein dann ist der Schwimmer unten und die Auslöseschwelle der Restmenge zu hoch ca. etwas über 1/3 des Tankvolumens von 7 Litern.


Geschrieben von Reiner am 08.04.2020, 11:22 Uhr:

Nach einer woche probefahren mit dem Niveauschalter in Stellung leer (Schwimmer mit Iso-Band fixiert) steht fest dass man das System damit überlisten kann. Die Fehleranzeige beim Start ist weg und der Fehlerspeicher sauber.
D. h. es würde auch ohne die SWA-Heizung funktionieren, aber manchmal kommt der Gedanken-Anstoß zu spät.
Da der Niveauschalter in Einbaulage relativ weit unten am Boden verbaut werden muss, muss noch das Signal getauscht werden. Dazu habe ich einen anderen Reed-Kontkakt bei CONRAD gefunden (1205867). Hierbei handelt es sich um einen Wechsler. Dieser wird mit der geschlossenen Seite an den Pins auf der Platine angeschlossen, so dass der Kontakt durch den Magneten im Schwimmer, wenn der Tank leer ist, sich öffnet.

So weit so gut - allerdings war der orignale Magnet im Schwimmer zu stark, so dass dieser noch durch einen kleineren, schwächeren (SM-03x03-N) ersetzt wurde. Damit funktioniert es einwandfrei.

So das dumme ist nur das für den neuen Schalter, zum setzen der Bohrung und der Innenreinigung der SWA-Behälter wieder ausgebaut werden musste. Danach wurde der originale Sensor mit einem Stecker und Blindstopfen versiegelt und der Kabelbaum mit einem Gegenstecker zum neuen Schalter verlängert.

Die Anzeige“Waschwasser nachfüllen“ kommt jetzt bei ca. 1,5 l von 7,0 l.


Geschrieben von Reiner am 20.09.2020, 18:07 Uhr:

Da ich etwas ähnliches für einen Bekannten bauen musste und er schon einen Schwimmerschalter von FEBI gekauft hatte, wollte ich euch das Bild vom Innenleben nicht vorenthalten.

Hier ist deutlich zu sehen warum der Nachbau-Schalter nur 1/3 vom MB-Preis kostet.




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