Neue Infos zur Renault Spionage-Affäre -- MB-Treff.de/Forum

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Geschrieben von Andretti am 23.11.2007, 17:46 Uhr:

Der nächste große, oder sogar noch größere Spionage-Skandal steht vor der Garagentür der Formel 1. Knapp zwei Wochen bevor der World Motor Sport Council des Automobil-Weltverbands FIA am 6. Dezember in Monaco die Anhörung im Fall Renault beginnt, sind Einzelheiten durchgesickert, welche Vorwürfe McLaren den Franzosen macht. Die englische Zeitung \'The Times\' schreibt von einer "geballten Attacke" auf das Team von Teamchef Flavio Briatore.

Hintergrund: Ingenieur Phil Mackereth hat bei seinem Wechsel von McLaren zu Renault im Herbst 2006 eine ganze Reihe von CDs und Disketten mit vertraulichen Informationen seines früheren Arbeitgebers mitgenommen. Diese Betriebsgeheimnisse der Briten sind von 18 Renault-Angestellten auf 11 verschiedenen Computern ausgewertet worden, was die McLaren-Anwälte Baker and McKenzie angeblich mit den schriftlichen Aussagen der 18 Mitarbeiter beweisen können.

Insgesamt soll Renault im Besitz von 33 Ordnern voll technischer Informationen, mehr als 780 Zeichnungen und der kompletten Konstruktionspläne (blueprints) der Silberpfeile der Jahre 2006 und 2007 sein. All das Material wurde auch von sieben Top-Angestellten gesehen, begutachtet und besprochen: Von Chef-Designer Tim Densham über seinen Stellvertreter Martin Tolliday bis hin zum stellvertretenden Technik-Chef James Allison sowie Robin Tuluie, Nick Chester, Peter Duffy und Tony Osgood, den Leitern von Entwicklungsabteilung und Fahrzeugbau – kurz von der gesamten technischen Intelligenz des Teams.

Daher stellen die McLaren-Anwälte in ihrem Schreiben an die FIA fest: "Es ist klar, dass vertrauliche Informationen von McLaren wohl wissend und freiwillig weit verteilt und diskutiert wurden innerhalb der Entwurfs- und Ingenieurs-Teams von Renault." Zudem habe die Renault-Führung um Flavio Briatore die Affäre bisher als \'Kavaliers-Delikt\' abgetan und "nicht komplette, irreführende und falsche" Erklärungen dazu abgegeben. Besonders die Einlassung von Mackereth, er habe die Daten lediglich "aus sentimentalen Gründen" behalten, sei "absurd".

Der Präzedenzfall für die FIA ist sicherlich die 100-Millionen-Dollar Strafe samt Abzug sämtlicher WM-Punkte in der Konstrukteurs-Wertung, die McLaren-Mercedes für die ‚Spionage’ bei Ferrari aufgebrummt bekommen hat. Wobei McLaren die Informationen, die Chef-Designer Mike Coughlan von ‚Scuderia’-Ingenieur Nigel Stepney erhalten hatte, weder ins eigene Computer-System eingegeben noch in der Chef-Etage eingehend erörtert hatte . . .

Der englische ‚Daily Telegraph’ vermutet daher, dass die Strafe, die Renault droht, ein wichtiger Grund sein dürfte, dass Ex-Weltmeister Fernando Alonso keine besondere Lust hat, zu seinem Ex-Team zurückzukehren.

Quelle

Geschrieben von spookie am 24.11.2007, 03:32 Uhr:

Nur zu, wer einsteckt darf auch austeilen, wenn andere schwarzes Schaf spielen.

Geschrieben von Brovning am 24.11.2007, 09:24 Uhr:

Finde auch, dass bei diesen Aussagen eine saftige Strafe nur gerecht wäre... :nein:

Geschrieben von Andretti am 08.12.2007, 18:27 Uhr:

Vermutlich haben es die meisten längst gehört, dass Renault zwar schuldig gesprochen wurde aber ohne Strafe davon gekommen ist. Jetzt scheint einer Verpflichtung von Alonso bei Renault wohl nichts mehr im Wege zu stehen.

Geschrieben von spookie am 08.12.2007, 18:55 Uhr:

Stimmt, 100 Millionen Sondereinnahmen sind ja schon vorhanden....und Renault ist ja eine so arme Sau...