Wechsel AirMatic beim 430L 4matic -- MB-Treff.de/Forum

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Geschrieben von Fiedelchen am 05.02.2014, 21:52 Uhr:

Hallo,

nachdem der Kauf des Dampfers schief gegangen ist, steht er jetzt beim MB-Partner und braucht 4 neue Federbeine + Kompressor und Relais.

Hat einer von euch Ahnung, was der Unterschied zwischen den Beinen von

Arnott

Miessler Automotive GmbH & Co. KG

BILSTEIN

ist? Der Beschaffungspreis für neue Dämpfer (keine aufgearbeiteten) schwankt um bis zu 500€/Stk.

Arnott ist eine Ami-Firma, die leicht veränderte Dämpfer liefert.
Miessler produziert eigentlich für MAN, Volvo und andere Lkw-Produzenten.
Zu Bilstein weiß ich nix.

Die Fragen sind:

Wer produziert die komfortabelsten (kein Sportmodus) und/oder wer die Langlebigsten?

Danke euch

Geschrieben von bullethead am 05.02.2014, 23:13 Uhr:

Bilstein ist der einzige Original-Hersteller, der für MB liefert. Die Bilstein-Federbeine können aber auch über den Teilegroßhandel (z.B. Stahlgruber) direkt bezogen werden. Einbauanleitungen gibt es bei Bilstein auf der Homepage.

Arnott wird in USA relativ häufig eingesetzt. Bisher war ich der Meinung, dass die nicht nach D liefern, da die auch immer das alte Federbein für eine Aufarbeitung zurück haben möchten. Inzwischen liefern sie aber wohl die hinteren Federbeine auch ins Ausland, wenn man neue, von Arnott gefertigte Federbeine bestellt. Arnott hat in USA allerdings auch überholte Federbeine im Angebot und man muss 200$ Pfand zahlen, die man zurückbekommt, wenn die alten Federbeine zurückgehen.

Miessler sagt mir nichts.

In allen Fällen schreibt MB nach dem Wareneingang und vor dem Einbau eine Eingangsprüfung der Werkstatt vor. Dabei wird die Geometrie überprüft. Bei Abweichungen gehen die Teile wieder zurück.

Wieso muss denn fast das komplette System gewechselt werden? Das finde ich schon ungewöhnlich.

Ob sportlich oder nicht wird über die Einstellung der Federbeine mittels Steuergerät und Schalter der Instrumententafel realisiert. Zusätzlich wird die Fahrzeughöhe über die Federbeine abgepasst. Aus meiner Sicht kommen nur Bilstein oder das gleiche MB-Ersatzteil in Frage, da die ja auch mit den 3 Sensoren kompatibel sein müssen.

Geschrieben von Fiedelchen am 08.02.2014, 10:04 Uhr:

Hallo bullethead,

danke für deine Antwort.

Zunächst zu deiner Frage. Es muß alles raus, weil der Dampfer vom Türken ist und dieser das Ding trotz "Fahrzeug zu tief" weiter gefahren ist. Um es kurz zu machen, ca. 65% sind vermeidbare Folgeschäden.

Der Werkstattmeister hat mir auch eine Bastelversion als Vorschlag angeboten, quasi zum Geld sparen. Er meint, man kann das System auch abdichten und irgendwas am Kompressor reparieren, damit es wieder geht. Allerdings wäre das mit ungewisser Zukunft. Das Problem ist, wenn der Dampfer danach irgendwo unterwegs ausfällt, läuft die Ersparnis gegen null.

Da ich die 4 Beine + Komp zu einem humanen Preis kriegen kann, hab ich mich für die Operation am offenen Herzen entschieden.

Deine Aussage zu dem Steuergerät stimmt nicht ganz, zumindest diese Dinger von Arnott haben einen anderen Aufbau und federn härter, sollen allerdings auch weniger häufig undicht sein.

Die Freigabe von MB haben alle 3 Versionen.

Was mich als Laie eben wunderte, sind die krassen Gewichtsunterschiede von bis zu 3kg / Bein. Und natürlich der Preisunterschied von bis zu 500€ / Bein.

Die Version mit Aufarbeitung und Pfand habe ich für mich eh ausgeklammert.

Geschrieben von bullethead am 08.02.2014, 10:36 Uhr:

Arnott setzt innen einen dickeren Gummibalg ein. Bei der Entwicklung haben MB und Bilstein damals aber bewusst ein dünneres Material gewählt und entwickelt, damit es "geschmeidiger" ist.

Der verstellbare Dämpfer ist im Prinzip wie ein herkömmlicher Dämpfer aufgebaut und befindet sich im Inneren des Federbeins. Die übliche Stahlfeder ist durch die Luftfederung ersetzt.

Es ist nicht hinreichend bekannt, in welcher Form solche Federbeine überholt werden. Viele sind der Meinung, dass lediglich der Luftteil bzw. der Balg erneuert wird und der Dämpfer wegen der fertigungsbedingten Verpressungen nicht ausgewechselt werden kann.

Die MB/Bilstein-Federbeine haben je nach Fahrweise eine Lebensdauer von 150.000 - 250.000 km. Undichtigkeiten müssen sofort beseitigt werden, da Feuchtigkeit in dem System die Alterung enorm begünstigt.

Der Kompressor (WABCO) ist mit ca. 500€ inzwischen richtig teuer geworden. Wer eine Quelle in USA hat bekommt ihn dort noch günstig.

Geschrieben von Jürgen W. aus P. am 08.02.2014, 12:03 Uhr:

Hallo Tim,

Zitat: "Da ich die 4 Beine + Komp zu einem humanen Preis kriegen kann, hab ich mich für die Operation am offenen Herzen entschieden."

-- Wenn ich mir dir HP von Miessler Automotive klick ansehe, ist das nur ein Händler der Arnott und Bilstein verkauft.
Bzw. generalüberholte Ersatzteile oder Neuteile "von einer der führenden LKW Luftfeder Zulieferer"
Da werde ich nicht schlau draus und meine Abneigung wächst, je mehr ich dort stöbere...

-- Arnott fallen bei dir raus, weil Gummibalg/Federung zu hart....und Pfand magst du nicht.

-- Bleiben eigentlich nur die Bilstein als Direktkauf (Wo? ) oder als Originalteil von MB.... (so wie es Bullethead ja auch schon geschrieben hatte.)

Hm, und für welche Lösung hast du dich nun entschieden?

Geschrieben von Fiedelchen am 09.02.2014, 16:21 Uhr:

@ Jürgen W. aus P.

Genau deswegen ja meine Frage als Greenhorn in diesem Forum.

:o))

Bisher gelingt es kaum belastbare Informationen zu den Neuteilen zu erlangen.

Allerdings habe ich das Problem, dass MB selber auch nicht mehr dazu in der Lage ist. Es werden in den Werkstattunterlagen schon jetzt jede Menge Ersatzlösungen publiziert. Gut zu sehen an der Verbindung Zylinderblock-Federbein und am Relais für den Kompressor.

Im Moment gehe ich den Weg, den "bullethead" erkennen läßt und werde neue Bilstein-Beine als Lösung favorisieren, da die Lieferwege der MB-Teille für mich nicht nachprüfbar sind.
Der Werkstattmeister hatte mir einen weißen Karton gezeigt auf dem mit Edding eine MB-Teilenummer stand. Das erweckt bei mir nicht unbedingt Vertrauen. Der Inhalt kann durchaus eine OEM-Version sein, nur will dafür bisher niemand garantieren.

Geschrieben von Fiedelchen am 09.02.2014, 16:36 Uhr:

@ bullethead

Ganz lieben Dank für dein 2. Posting. Die Erklärung mit dem dickeren Material klingt plausibel und erklärt in Verbindung mit dem Alu-Zylinder den Gewichtsunterschied. Vermutlich hat Arnott noch andere Konstruktionsmerkmale während seiner "Optimierung" substituiert. Darüber herrscht aber Schweigen im Walde.

Ich habe herausgefunden, dass eine Firma in China Kopien liefert, um den chinesischen Markt und die Scheichs zu bedienen. Allerdings nirgends eine Quelle zum Bezug entdecken können. Geschweige den, eine Aussage zur Qualität. Nun muß man diesen Leuten ja bescheinigen, das sie mittlerweile in vielen Situationen akzeptable Qualität liefern und auch große Hersteller letztlich ihre Halbzeuge dort einkaufen. Hast du eine Idee, ob es Sinn macht, dort weiter zu suchen?

Geschrieben von bullethead am 09.02.2014, 20:50 Uhr:

Von den Chinateilen habe ich noch nichts gehört. Die Scheichs kaufen bestimmt keine Chinaböller. Aber in den arabischen Ländern gibt es viele "Gastarbeiter", die den Scheichs ihre Fahrzeuge abkaufen und dann natürlich nach günstiges Reparaturmöglichkeiten Ausschau halten.

In dem Zusamenhang wäre aber mal die Frage zu stellen, wie sich der zukünftige Einsatz des Fahtzeuges gestaltet. Wenn es weiterhin noch für einige Jahre und viele Kilometer genutzt werden soll, würde ich mich nicht auf solche Experimente einlassen.

Noch ein Tipp. Bade schon mal alle Verbindungen, die demnächst gelöst werden, müssen mit Rostlöser.

Geschrieben von Fiedelchen am 10.02.2014, 12:39 Uhr:

Danke die bullethead,

ich werde deinem Vorschlag folgen und Originale verbauen.

Das mit dem Rostlöser ist notiert.

Liebe Grüße